22.08.2019

Klavier-Soirée – Premiere am Saarpolygon

Die Klavier-Soirée des Fördervereins wurde für die Besucher, die auf die Bergehalde Duhamel gekommen waren, zu einem außergewöhnlichen musikalischen Erlebnis.

150 Meter hoch über dem Saartal, vor der beeindruckenden Kulisse des Saarpolygons, gestaltete der saarländische Pianist Sebastian Voltz ein sommerabendliches Konzert unter freiem Himmel. Hierzu wurde eigens ein Flügel auf die Bergehalde gebracht. Zu Beginn der Planungen für das Konzert erschien es fraglich, ob der Flügel die steile Auffahrt auf das Haldenplateau überhaupt „schaffen“ würde und der Klang auf der freien Fläche gut hörbar zur Entfaltung käme. Doch beides hat geklappt!

Das Publikum lauschte aufmerksam den abendlichen Klängen auf der Bergehalde (Foto: Rich Serra)

Vorstandsmitglied Volker Hagelstein begrüßte im Namen des Vereins die Anwesenden zum sommerabendlichen Konzert, das als erste Kulturveranstaltung am Saarpolygon echten Premierencharakter hatte.

Es war ein kleines Wagnis, das der Verein mit seinen ehrenamtlichen Helfern einging, aber das Konzert auf der Bergehalde verlief erfolgreich und wurde zu einem Genuss für das Publikum.    

Der überwiegende Teil der Besucher war vor dem Konzert in einem Spaziergang durch die abwechslungsreiche Haldenlandschaft hinauf zum Plateau gelangt, wer nicht so gut zu Fuß war, konnte einen bereitstehenden Bus nutzen.

„Hell und dunkel“, so lautete das von dem Künstler Sebastian Voltz für den Abend gewählte Thema, passend zum sich nähernden Sonnenuntergang im ersten Teil des Konzerts und zum aufgehenden Mond im zweiten Teil. In der künstlerischen Ausgestaltung wurde der Übergang vom Tag in die Nacht hinein nachvollzogen. Sebastian Voltz moderierte sein Konzert, so dass das Publikum die musikalische Idee, die den gespielten Stücken jeweils zugrunde lag, verstand und nachvollziehen konnte.  

Die Besucher erlebten während der Darbietung ganz unterschiedliche Stimmungen. Anfangs das im Sonnenlicht vorherrschende Helle, Heitere und Lebhafte des Tages – später im Antlitz des Mondes das eher Dunkle, Verhaltene und Magische der Nacht, geschickt durch die Tonarten „Dur und Moll “ verstärkt.

Das Publikum verfolgte zunächst überrascht, dann sichtlich beeindruckt, wie Sebastian Voltz als Pianist und Komponist frühe klassische und romantische Werke seinen eigenen Kompositionen kontrastreich gegenüberstellte. So folgte gleich zu Beginn des Konzerts einer jahrhunderte alten Scarlatti-Sonate die Eigenkomposition „Licht“. Im weiteren Verlauf lieferte Voltz den überzeugenden Beweis, das scheinbar unvereinbare, konträre musikalische Stilrichtungen durch einfühlsame Improvisationskunst miteinander verbunden werden können, ohne dabei einen totalen Stilbruch herbeizuführen.  

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde es in den Zuschauerreihen immer stiller. Gebannt lauschte man im Licht des Vollmonds besinnlichen Klängen, wie Debussy‘s „Clair de Lune“ oder der Huldigung „An den Mond“ eines unbekannten Komponisten. So manche Teilnehmer empfanden diesen Teil des Abends als durchaus ergreifend.

Berührende Abendstimmung unterm Saarpolygon (Foto: Rich Serra)

Sebastian Voltz selbst sprach nach dem Konzert von einem für ihn unbeschreiblichen Gefühl, an einem solch besonderen Ort wie der Bergehalde zu spielen. „Etwas zu kreieren, was es nur einmal in dieser Situation gibt, das vergisst niemand mehr“.

 

Pianist Sebastian Voltz mit Vorstandsmitglied Volker Hagelstein vor dem Konzert (Foto: Rich Serra)


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