Rund 60 interessierte Gäste waren am 21. November in die Räumlichkeiten der RAG-Repräsentanz in Ensdorf gekommen, um im Rahmen der Erinnerungskultur an einem informativen Vortrag über den früheren Steinkohlenbergbau und sein Erbe teilzunehmen.
In der über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Maschinenhalle lautete der Titel der Veranstaltung: “ 11 Jahre nach dem Ende des Saarländischen Steinkohlenbergbaus – was bleibt von der Kohle und was ist das Erbe des Bergbaus?“ Um dieser Fragestellung nachzugehen, gab das Kuratoriumsmitglied des Fördervereins, Delf Slotta als ausgewiesener Landeskundler einen reich bebilderten Rückblick auf über 250 Jahre Steinkohlenbergbau an der Saar.
Beeindruckend waren insbesondere die Bilder zu den Baulichkeiten unter dem preußischen Bergfiskus und dem ehemaligen Königreich Bayern. Bauwerke, die alles andere als reine Zweckbauten waren. Höhen und Tiefen des Steinkohlenergbaus wurden von Delf Slotta beleuchtet, seine Bedeutung als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung, die sozialen Leistungen ebenso wie die Arbeiterbewegung.
Den Zuhörern wurde im Vortrag nochmals vor Augen geführt, über welchen langen Zeitraum der Abschied von der Kohle vonstatten ging. Trotz jahrzehntelanger Optimierung und Konzentration der Bergwerke wurde 2007 politisch das Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 beschlossen. in der Folge von Erschütterungsereignissen mit dem stärksten Ereignis am 23. Februar 2008 beim Bergwerk Saar kam es sogar zur vorzeitigen Beendigung des Saarbergbaus zum 30. Juni 2012.
Delf Slotta zeigte in seinem Vortrag , dass sich neben den teils denkmalgeschützten Baulichkeiten eine wertvolle Industrienatur auf den Halden und Weihern entwickelt hat, die ebenso zum charakteristischen Erbe des Saarbergbaus gehört.
Darüber hinaus beinhaltet das Erbe noch eine Menge mehr. Im Vortrag genannt wurden die Sozialleistungen, die Arbeiterbewegung, die in der Bergbauzeit entstandenen Siedlungen, das rege Vereinsleben, die Klangkörper des Saarbergbaus und nicht zuletzt die Kaffeeküchen an den ehemaligen Grubenstandorten.
Den Zuhörern wurde deutlich, dass das Erbe erfordert, gepflegt zu werden. Sonst läuft es Gefahr, vergänglich zu sein. Dies sollte unbedingt vermieden werden.
Insgesamt war der Vortrag von Delf Slotta ein landeskundliches Highlight für alle Interessierten am ehemaligen Saarbergbau und seinem fortdauernden Erbe.
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