Zwei vierte Klassen der Grundschule Ensdorf machten sich bei schönem Herbstwetter auf den Weg, um auf einer Entdeckertour den großen Berg in ihrer Heimat und das stählerne Gebilde obendrauf zu erkunden.
Mit Schwung und Elan begannen die Schülerinnen und Schüler den Berg zu Fuß zu erobern. Unter sachkundiger Führung von Paul-Günther Köhler und Volker Hagelstein vom Förderverein hatten die Kinder schnell ausgemacht, dass es sich bei dem Berg um eine künstliche Aufschüttung, nämlich eine Bergehalde, handelt. Viele Millionen Kubikmeter Gestein wurden über einen Zeitraum von 100 Jahren zusammen mit der Kohle aus der Tiefe geholt. Die Kohle wurde zur Erzeugung von Energie verwendet, das taube Gestein hingegen auf der Bergehalde abgelagert.
Auf der Entdeckertour ging es zunächst durch den dichten Haldenwald zu einem kleinen Weinberg, der im Unterschied zum natürlichen Bewuchs der Halde vor Jahrzehnten künstlich angelegt wurde.
Auf halber Strecke zum Haldenplateau, am sog. „Sonnenbogen“, erfuhren die Schülerinnen und Schüler von der schweren Arbeit der Bergleute unter Tage, die in ganz früher Zeit, als es noch keine Maschinen gab, von Hand mit Schlägel & Eisen verrichtet wurde.
Weiter oben, wo sich der Wald auf der Halde lichtet und nur noch graues Bergematerial zu sehen ist, entwickelten die jungen Erkunder einen großen Eifer und durchsuchten das Bergematerial intensiv nach pflanzlichen Versteinerungen, sogenannten Fossilien.
Am Plateau angekommen stand natürlich das Saarpolygon im Fokus. Geschwind eilten die Klassen um das Polygon, um die vielfältigen Formen zu entdecken. Dabei erfuhren sie, dass das Polygon in seiner Formen-sprache an die Bergbauvergangenheit erinnern will, aber auch in die Zukunft weist.
Den Abschluss der Erkundung bildeten für die Klassen die Besteigung des Polygons und der Blick von der fast 30 Meter hohen Tribüne über das Land. Emsig berichteten die Schülerinnen und Schüler, was sie alles von oben sehen konnten: die Saar, Städte und Ortschaften, verschiedene Industrieanlagen und auch die Heimatgemeinde Ensdorf. Als Andenken an den Ausflug auf die Halde gab es für alle ein Kohlestück, ehemals gefördert aus den Tiefen des Bergwerks.
Die Entdeckertour ist ein erlebnispädagogisches Konzept, das der Förderverein für Grundschulklassen entwickeln ließ. Kindern in dieser Altersstufe sollen sowohl die Bergehalde als auch das Saarpolygon im Kontext des saarländischen Bergbaus nähergebracht werden. In der Führung werden Grundschulkinder zu Forschern, die zwei große Rätsel zu lösen haben: woher kommt der Berg und was ist das für ein Gebilde obendrauf? Mit dem Konzept will der Förderverein einen wirksamen Beitrag zur gelebten Erinnerungskultur für die jüngere Generation leisten.
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